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Fachkräfte für Kitas: Berufskollegs der StädteRegion Aachen haben Ausbildungskapazitäten massiv ausgebaut.


StädteRegion Aachen. Ob in Kitas, in Offenen Ganztagsschulen oder in der Jugendhilfe: Erzieherinnen und Erzieher werden überall gesucht! Auch in den Kitas in den zehn Kommunen der StädteRegion Aachen steigt die Zahl der zu betreuenden Kinder stetig, zum Beispiel weil mehr Kinder schon mit einem Jahr in die Kita gehen. Um dem massiven Fachkräftemangel zu begegnen, braucht es viele Maßnahmen. „Auf regionaler Ebene ist der Handlungsspielraum begrenzt, aber wir nutzen alle Stellschrauben,“ so Markus Terodde, Bildungsdezernent der StädteRegion Aachen. „Entscheidend ist, dass alle Akteure an einem Strang ziehen.“ So haben das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg in Aachen und das Berufskolleg Simmerath/Stolberg ihre Ausbildungskapazitäten in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Dieses Jahr bieten sie für Erzieherinnen und Erzieher sowie in der Kinderpflege über 400 Plätze an.

„Das ist ein gutes Signal für die BildungsRegion Aachen“, bestätigt auch Heinrich Brötz, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Kultur der Stadt Aachen: „Die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher ist hochattraktiv: Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern, ist anspruchsvoll und erfüllend. Und auch die Vergütung kann sich mittlerweile sehen lassen.“ Dass die Zahl der Auszubildenden in diesem Bereich wächst, ist eine Entwicklung gegen den allgemeinen demografischen Trend. „Wir wollen die Qualität der Betreuung halten – und dazu sind wir auch in der Ausbildung auf einem guten Weg“, betont Brötz.

Besonders erfolgreich ist dabei das duale Modell der vom ersten Tag an vergüteten praxisintegrierten Ausbildung, auch bekannt unter dem Kürzel „PiA“. Wer die praxisorientierte Ausbildung macht, hat einen Vertrag für einen Ausbildungsplatz, wird vom Arbeitgeber bezahlt und ist in der Regel pro Woche drei Tage in der Schule und zwei Tage in der praktischen Ausbildung in der Kita, der OGS oder im Kinderheim. Markus Terodde: „Allerdings müssen die Träger für PIA zusätzliche finanzielle Mittel aufbringen - ein Kraftakt, der aber auf Dauer nötig ist, da der Bedarf an Menschen mit qualifizierter pädagogischer Ausbildung weiter steigen wird!“ Ab 2026 gebe es einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz und die Zahl der Kita-Kinder steigt weiter.

Karin Bayer, die kommissarische Abteilungsleiterin am Berufskolleg Simmerath/Stolberg, betonte: „Wir entwickeln unsere Konzepte und Beschulungsmodelle in Abstimmung mit den Trägern stetig weiter - auch um weitere Zielgruppen zu erreichen und zum Beispiel die PiA-Form auch für den stationären Bereich der Kinder- und Jugendhilfe attraktiver zu machen. Dabei ist es uns wichtig, dass wir den Qualitätsstandard für unsere Schülerinnen und Schüler halten.“ Um genügend Nachwuchskräfte auszubilden, braucht es gute Beratung im Vorfeld, die Begleitung durch motivierte und spezialisierte Lehrkräfte und auch die entsprechenden räumlichen Kapazitäten. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht und mobilisieren alle Kräfte“, betonte auch Michael Kremer, der Abteilungsleiter der Fachschule Sozialpädagogik an der Käthe-Kollwitz-Schule.
         
Auch Stadt und StädteRegion Aachen erhöhen als Träger ihre Ausbildungskapazitäten: Die Stadt Aachen bietet pro Jahr 43 Plätze in der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) und 33 Plätze für ein Berufspraktikum an. Bei der StädteRegion Aachen sind es pro Jahr 30 Ausbildungsplätze, die 2023 auf 23 PiA-Plätze und 7 Plätze im Berufspraktikum aufgeteilt sind. Die nächste Anmeldephase steht bevor. Mit Blick auf die Zukunft resümiert Bildungsdezernent Markus Terodde: „Ich setze auf eine Zusammenarbeit aller Träger bei der Auswahl und Verteilung der Bewerberinnen und Bewerber.“ Denn auch hier lautet das Motto: Mehr Gemeinsamkeit!

Veröffentlicht am: 17.09.2023

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