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Als Wirtschaftsstandort punkten: Die StädteRegion Aachen und die südkoreanische Stadt Ansan intensivieren eine langjährige Partnerschaft.

StädteRegion Aachen. „Eine echte Erfolgsgeschichte!“ nennt die Deutsche Botschaft in Seoul die südkoreanisch-deutsche Partnerschaft zwischen der StädteRegion Aachen und der Stadt Ansan. Bei den gegenseitigen Besuchen tauschen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Wissen und Erfahrungen aus. „Davon profitieren beide Seiten unmittelbar“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Anfang Juni ist eine Delegation rund um den Städteregionsrat nach Ansan und Seoul gereist. Vertreterinnen und Vertreter der städteregionalen Politik, der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft AGIT, von Unternehmen, Hochschulinstituten und Kammern sowie der Herzogenrather Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian haben sich dort zu erneuerbaren Energien, Wasserstoff- und anderen innovativen Technologien informiert und für die StädteRegion Aachen als Wirtschaftsstandort geworben.

„Ich denke, wir haben deutlich machen können, was den Standort StädteRegion Aachen für Unternehmen aus Korea so attraktiv macht“, so Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. „Es ist zum einen die Lage im Herzen Europas, durch die wir mit kurzen Wegen punkten können. Zum anderen sind es natürlich die RWTH Aachen University und die Fachhochschule Aachen, die mit ihrer Expertise unschätzbar wertvolle Partner im Bereich Forschung und Entwicklung sind“, betont er.

So war das fünftägige Programm dicht getaktet, um möglichst viele Unternehmen und Multiplikatoren zu erreichen: Unternehmensbesuche, Gespräche mit Kammern und Verbänden sowie mit Vertretern aus Politik und Verwaltung standen auf der Agenda. Zentraler Punkt waren zwei Unternehmerseminare, bei denen Fachvorträge zum Standort StädteRegion Aachen angeboten wurden. „Der Zulauf zu den Seminaren hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, so Sven Pennings, Geschäftsführer der AGIT, die die Delegationsreise für die StädteRegion Aachen federführend vorbereitet hat. „Das starke Engagement aller Mitglieder der Delegation zeigt auch unseren Kooperationspartnern in Korea, welche Potenziale die Technologieregion Aachen für Wirtschaft und Wissenschaft eröffnet. Denn erfolgreiche Innovationen entstehen nicht im Alleingang, sondern sind das Ergebnis von Kooperationen, intensiver Vernetzung und Offenheit für Neues“, so Pennings weiter.

Netzwerke aufbauen
Die Delegation war fachlich breit aufgestellt. Städteregionsrat Grüttemeier ist sicher, damit den richtigen Weg gefunden zu haben: „Wir wollten interessierten Unternehmen zeigen, welche Netzwerke bei uns zur Verfügung stehen – sei es bei der Unternehmensansiedlung oder der Suche nach einem Kindergartenplatz für die Kinder von Mitarbeitenden“, so Grüttemeier. „Das ist uns gelungen!“Bereits heute sind 15 koreanische Unternehmen im Technologiepark Herzogenrath angesiedelt. Hier hat die dem koreanischen

Wirtschaftsministerium unterstellte Einrichtung „KIAT“ das sogenannte Korea Germany Technology Cooperation Center (KGTCC) aufgebaut. Von dort aus können die koreanischen Unternehmen Kontakte in die deutsche Wirtschaft sowie zu den Forschungseinrichtungen der Region aufbauen. Insofern hatte für die Delegation ein Besuch bei KIAT auch einen besonders hohen Stellenwert.

Die Nachricht, dass KIAT das deutsche Center in absehbarer Zeit deutlich ausbauen möchte, hat nicht nur den Herzogenrather Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian sehr gefreut. „Wir sehen, dass unser Engagement Früchte trägt und wir Unternehmen für Herzogenrath und die StädteRegion Aachen begeistern können“, so Fadavian. „Ich bin mir sicher, dass diese Delegationsreise unseren Partnern in Korea gezeigt hat: Wir meinen es ernst und bieten ihnen beste Rahmenbedingungen.“

Besonders interessant waren zwei Besuche bei mittelständischen Unternehmen, in denen man sowohl den Produktions- als auch den Forschungsbereich besichtigen konnte. Die Firmen, ein Automobilzulieferer sowie ein Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, ließen sich über die Standortvorteilen informieren, die die StädteRegion zu bieten hat. Die Besuche zeigten exemplarisch, wie groß das Interesse koreanischer Unternehmen an der Region Aachen ist. Darüber hinaus spielte das Thema „Wasserstoff“ eine besondere Rolle. Hier zeigten sich die koreanischen Unternehmen sehr interessiert am Vortrag von Vertretern des Hydrogen Hubs Aachen und der RWTH Aachen. Beeindruckt zeigten sich auch die Vertreter der deutschen Botschaft in Seoul, allen voran der Gesandte Peter Winkler. Er unterstrich beim Empfang der Delegation noch einmal die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Südkorea und Deutschland.

Ein positives Gesamtfazit zog dann auch Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Er betonte allerdings, dass ihn neben allen Gesprächen zu Wirtschaft und Wissenschaft die Einladung an die städteregionale Delegation zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung, dem sogenannten „Memorial Days“ besonders bewegt habe. An diesem Tag gedenkt man in Korea der Gefallenen und Getöteten in den Kriegen. „Dass Bürgermeister Dr. Fadavian und ich eingeladen waren, bei dieser Veranstaltung einen aktiven Part zu übernehmen, zeigt eine hohe Wertschätzung, die mich tief beeindruckt“, so Grüttemeier und sagt in Richtung der Gastgeber: „Gam-sa-ham-ni-da – danke!“

Hintergrund
Die Kooperation zwischen der StädteRegion Aachen und der Stadt Ansan in Südkorea (etwa 730.000 Einwohner) besteht seit 2017. Erste gegenseitige Delegationsbesuche fanden 2019 statt. In einem „Memorandum of Understanding“ (deutsch: Absichtserklärung) haben die Partner die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft vereinbart. Die Absichtserklärung wurde beim letzten Besuch einer südkoreanischen Delegation im April 2023 in der StädteRegion Aachen um den Bereich „Wasserstofftechnologie“ erweitert. Dazu betont Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier: „Wichtiger als alle Absichtserklärungen ist allerdings, dass konkrete Mehrwerte für den Wirtschaftsstandort StädteRegion Aachen generiert werden!“

Veröffentlicht am 15.06.2023

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