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StädteRegion unterstützt Apotheken bei der Versorgung von Kindern mit Antibiotika. Erleichterte Regelungen für Import und Bevorratung.

StädteRegion Aachen. Der Mangel an Antibiotika für Kinder ist nach wie vor ein Problem bei der Versorgung von Familien mit kranken Kindern. In Abstimmung mit dem zuständigen Landesministerium konnte die StädteRegion nun eine Allgemeinverfügung erlassen, die Erleichterungen von den geltenden Regulierungen ermöglicht. Den öffentlichen Apotheken im Gebiet der StädteRegion Aachen ist es ab sofort gestattet, in der Bundesrepublik Deutschland nicht zugelassene antibiotikahaltige Säfte für Kinder aus Mitgliedsstaaten der EU oder des EU-Wirtschaftsraumes einzuführen, auch ohne dass dafür auf einen Einzelfall bezogene konkrete Rezepte vorliegen. Mit vorheriger Genehmigung des Gesundheitsamtes ist es auch möglich, entsprechende Medikamente aus Drittstaaten einzuführen. Auch einen Monatsvorrat für die Kundinnen und Kunden darf die Apotheke anlegen.

Bislang war es Apotheken nicht erlaubt, Arzneimittel, die nur im europäischen Ausland zugelassen und erhältlich sind, nach Deutschland einzuführen, um sich hier für eine Krankheitswelle zu bevorraten. Durch die neue Verfügung, die zunächst bis Ende des Jahres gilt, können Apothekerinnen und Apotheker nun leichter zugreifen, wenn sich ihnen eine entsprechende Möglichkeit auf dem Markt bietet.

„Gerade im Dreiländereck versprechen wir uns von dieser Regelung eine zumindest teilweise Verbesserung der Versorgungssituation“, so Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons. Die Regelung sei „längst überfällig gewesen“, so der Dezernent, allerdings dürfe die StädteRegion solche Erleichterungen nur im Schulterschluss mit übergeordneten Ministerien erlassen. Dies ist nun der Fall.

„Die Allgemeinverfügung der StädteRegion wird natürlich nicht dafür sorgen können, dass es ab morgen keine Probleme mehr in der Versorgung gibt“, so Dr. Michael Ziemons, denn beinahe jedes zweite rezeptpflichtige Arzneimittel ist mittlerweile von Lieferengpässen betroffen. Durch die aufwändige Recherche der Apotheken nach lieferbaren Alternativen entsteht vor Ort ein enormer Zeit- und Kostenaufwand. Die Ursachen für Lieferengpässe sind vielfältig: starke regulatorische Einschränkungen und Probleme durch die Verlagerung von Wirkstoff- und Arzneimittelproduktion ins Ausland sind die Hauptursachen. „Das alles liegt verständlicherweise außerhalb unseres Einflussbereichs als StädteRegion. Es besteht auch weiterhin vor allem ein großer Handlungsbedarf durch den Gesetzgeber“, so Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons.

Weiter abraten möchte die StädteRegion davon, Antibiotika im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft auszutauschen. Nicht jedes Antibiotikum ist für alle Krankheiten gleich passend. Hinzu kommt, dass durch nicht optimale Lagerung und Alter die Wirksamkeit eingeschränkt sein kann. „WhatsApp-Gruppen ersetzen nicht die Apotheke“, mahnt Sarah Scheufeld, Amtsapothekerin der StädteRegion. Übrigens: kommt das Arzneimittel mit einem fremdsprachigen Beipackzettel, berät die Apotheke zu allen relevanten Aspekten. „Auch das bedeutet natürlich einen zusätzlichen Aufwand. Es bleibt daher auch weiter Danke zu sagen für den enormen Arbeitseinsatz, den die Apotheken im Dienst an der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger erbringen“, so der Gesundheitsdezernent abschließend

Veröffentlicht am: 01.06.2023

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